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Ratgeber Durchfall

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Durchfall
Entstehung von Durchfall

Akuter Durchfall kann durch Bakterien, Viren, Parasiten, durch verdorbene Lebensmittel, Koffein, Teein, Darmgefäßverschlüsse, Bestrahlungen und anderes ausgelöst werden. 90 % aller Durchfälle sind infektiös bedingt. Die Entstehung von chronischem Durchfall kommt oft durch schwerwiegende Erkrankungen zustande, zeigt sich über mehrere Wochen und tritt in Schüben auf. Der Durchfall kann zwischen den Schüben abklingen.

Die medizinische Forschung unterscheidet zwischen sekretorischem, osmotischem und funktionellem Durchfall. Bei sekretorischem Durchfall sondert der Darm aufgrund einer Entzündung vermehrt Wasser, Salze, Blut oder Schleim ab, bei osmotischem Durchfall befinden sich Stoffe aus der Nahrung im Darm, die Flüssigkeit binden.

Entstehung von Durchfall

Für die Entstehung von Durchfall sind meist drei Mechanismen ursächlich:

1. Sekretorischer Durchfall

Aufgrund einer Entzündung oder Reizung sondert die Darmschleimhaut in erhöhtem Maße Salze und Wasser, unter Umständen auch Blut oder Schleim ab. Hier spricht man von sekretorischer Diarrhö oder sekretorischem Durchfall, weil der Darm hier Sekrete absondert. Diese Form lässt sich nicht durch Fasten bremsen. In den meisten Fällen sind hier Bakterien oder Viren die Ursache für die Entstehung von Durchfall.

2. Osmotischer Durchfall

Der Begriff osmotisch bezeichnet die wasserziehende oder wasserbindende Wirkung eines Stoffes. Bei der Entstehung des osmotischen Durchfalls befinden sich Stoffe im Darm, z. B. Fett oder Stärke aus den Nahrungsmitteln, die Wasser binden und so die Entstehung von Durchfall verursachen. Durch die gesteigerte Flüssigkeitsmenge nimmt das Durchfallvolumen zu. Der osmotische Durchfall lässt sich durch Fasten bremsen. Als Ursache für die Entstehung von osmotischem Durchfall kommt z. B. eine Störung der Aufnahme von Kohlenhydraten, also etwa Fruchtzucker oder Milchzucker, infrage.

3. Funktioneller Durchfall

Der funktionelle Durchfall kann als Begleiterscheinung oder Symptom einer physischen, also somatischen Krankheit sein (etwa Morbus Crohn) oder auch Folge einer psychischen Belastung (z. B. Panik- oder Angststörungen). Bei etwa der Hälfte aller betroffenen Patienten wird nach lang anhaltenden Bauchbeschwerden eine sogenannte funktionelle gastrointestinale Störung (FGIS) diagnostiziert. Hier ist es wichtig, neben der physischen auch die psychische und soziale Situation des Patienten zu beachten.

Akuter Durchfall

In der Medizin sind zwei Arten von Durchfall oder Diarrhö bekannt: der akute und der chronische Durchfall. Bei der Entstehung der akuten Form von Durchfall sind fast immer Bakterien oder Viren im Spiel. Die Entstehung von akutem Durchfall tritt plötzlich auf und dauert zumeist einige Tage. Weitere Ursachen für den akuten Durchfall können sein: eine Vergiftung, Angst, Stress, vermehrter Koffeinkonsum, bestimmte Medikamente, Strahlentherapie, Darmgefäßverschlüsse.

Chronischer Durchfall

Die Entstehung von chronischem Durchfall geht auf vielfältige, oft ernst zu nehmende Erkrankungen zurück. Die Symptome erscheinen hier meist über 2 bis 4 Wochen oder mehr, zeigen sich in wiederholten Schüben und können in den Zwischenphasen abklingen. Chronische entzündliche Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa können ursächlich sein. Oft hängt die Entstehung von Durchfall mit der Ernährung zusammen, z. B. im Falle übermäßigen Alkoholkonsums oder einer Glutenunverträglichkeit.

Weitere Ursachen können sein: eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Tumoren, HIV-Infektion, Fruktose-, Milchzucker- oder Sorbitunverträglichkeit, Nahrungsmittelallergie, Mukoviszidose, Reizdarm, Diabetes, eine Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Crohn etc. Ein länger dauernder Durchfall kann gesundheitliche Folgen haben, daher sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.

Fedor Singer

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Akuter Durchfall kann durch Bakterien, Viren, Parasiten, durch verdorbene Lebensmittel, Koffein, Teein, Darmgefäßverschlüsse, Bestrahlungen und anderes ausgelöst werden. 90 % aller Durchfälle sind infektiös bedingt. Die Entstehung von chronischem Durchfall kommt oft durch schwerwiegende Erkrankungen zustande, zeigt sich über mehrere Wochen und tritt in Schüben auf. Der Durchfall kann zwischen den Schüben abklingen.

Die medizinische Forschung unterscheidet zwischen sekretorischem, osmotischem und funktionellem Durchfall. Bei sekretorischem Durchfall sondert der Darm aufgrund einer Entzündung vermehrt Wasser, Salze, Blut oder Schleim ab, bei osmotischem Durchfall befinden sich Stoffe aus der Nahrung im Darm, die Flüssigkeit binden.

Durchfall oder Diarrhö ist eine Erkrankung, bei der mehrmals täglich dünnflüssiger oder breiiger Stuhlgang ausgeschieden wird. Daher kann der menschliche Körper pro Tag mehr als drei Liter Wasser und Mineralien verlieren. Es kann eine Austrocknung drohen, also massiver Salz- und Flüssigkeitsmangel. Dies ist der Hauptgrund, warum der Durchfall untherapiert eine große Belastung werden kann. Dauert der Durchfall länger als drei Tage und verschlechtert sich der Zustand und das Wohlbefinden des Patienten erheblich, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Insbesondere ältere Menschen, Kinder unter drei Jahren und Säuglinge sind gefährdet, eine Dehydratation (Austrocknung) zu erleiden. Nach weniger als 24 Stunden können Durchfall und Erbrechen zu einer Austrocknung beim Säugling führen.

Therapie Durchfall

Bei einer Erkrankung mit Durchfall gilt es unbedingt, den Verlust von Nährsalzen, Flüssigkeit und eventuell auch Zucker auszugleichen. Hier bietet es sich an, viel zu trinken, allerdings keinen Alkohol. Auch allzu süße oder allzu saure Getränke sollten vermieden werden. Colahaltige Getränke sind zur Therapie bei Durchfall ungeeignet. Vielmehr sollte man es zum Ausgleich des Verlustes von Salz mit einer möglichst fettfreien Gemüsebrühe versuchen und mit Kamillentee zur Beruhigung des Magen-Darm-Traktes. Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbstoffe können Gifte im Darm binden, hierfür eignet sich auch geriebener Apfel. Manchmal sind Medikamente zur Therapie gegen Durchfall sinnvoll, es sollte allerdings ein Arzt befragt werden. Zur Ernährung ist z. B. Zwieback geeignet.